Michael Hübl
Top 12 Meisterschüler / Städtische Galerie Karlsruhe
2012
DE
Kann sein, dass die Teilchenphysiker mit dem Nachweis des Higgs-Bosons die entscheidende Entdeckung gemacht haben, die alles erklärt – bis hin zum Urknall und der Kraft, die die Welt im Innersten zusammenhält. Kann sein. Der Künstler Max Leiß jedenfalls hat diese Grundsatzfrage auf seine Weise gelöst – ohne Millionenaufwand, nur mit einem kleinen Bronzeobjekt, das sich wie ein abgeschnittener Kabelanschluss gleichsam aus einer Stellwand der Städtischen Galerie Karlsruhe herauskringelt. Dort wird heute Abend unter dem Motto „Top 12“ eine Ausstellung mit Arbeiten von Meisterschülern der hiesigen Kunstakademie eröffnet. Leiß, der bei Harald Klingelhöller und Katinka Bock studiert hat, ist einer von ihnen. „Richard Gott allowing the universe to become its own mother“ nennt der Künstler sein Wandstück. Das klingt locker-salopp, ist aber Teil einer sehr ernsthaften Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten ästhetischer Praxis, wie nicht nur die übrigen Beiträge des jungen Bildhauers zeigen: Die meisten Bilder und Objekte lassen erkennen, dass hier ebenso klar wie konsequent eigenständige Positionen erarbeitet wurden. (...) BNN 06.07.2012