Christina Irrgang
Passage / Meyer Riegger
2010

DE

Die Objekte von Max Leiß entstehen aus einem Transfer von Form und Raum: Aus teilweise gefundenen und anschließend modifizierten Materialien generiert der Künstler ein Formenvokabular verschiedener Medien, aus dem heraus er seine Arbeiten entwickelt und in Bezug zueinander setzt. Formgebung wird hier zum Prozess, wobei das Kenntlichmachen von Spuren und der Verweis auf einen „ästhetischen Rest“ als Teil dieses Prozesses wirkt. Ein Bezugspunkt der von Leiß in den Raum gegossenen Schamott-Plastik ist so mitunter eine Papiercollage, die der Künstler durch das Ausschneiden von Bild- und Sprachflächen erzeugt, und dem physischen Objekt als eine Art Konstruktionsplan zu Grunde gelegt hat. Die in Einzelteile zergliederte, achteckige Skulptur aus gefundenem und bearbeitetem Metall steht hingegen in Referenz zum Außenraum der Galerie. Sie zeichnet gleichsam Raum und einen Formverlauf nach, der sich als minimalistischer, abstrahierter Körper im Ausstellungsraum spiegelt.

EN

Max Leiß creates objects that are based on a transfer of form and space: The artist generates a formal language of various media, in part from found and modified objects, and develops his work from these while juxtaposing them. The creation of shape becomes a process, while the visibility of traces and the reference to an “aesthetic relic” functions as a part of this process. A reference point for the fireclay sculpture that Leiß poured into the room, for example, is a paper collage that the artist formed by cutting out image and language surfaces, which is a basis for the physical object as a sort of construction plan. The octagonal, segmented sculpture from found and manipulated metal refers to the exterior space of the gallery. It traces space and a process of shaping, mirroring the exhibition space as a minimalistic, abstracted figure.